Feuerwehr-THW-DRK und Bergwacht Schwarzwald leisten Hilfe in der Betroffenen Region
Landkreis Lörrach-Müllheim
Ein Bericht von Karl-Heinz Rümmele/ Rettungsorganisationen
Aus dem Landkreis Lörrach/ Müllheim waren seit dem 17. Juli zahlreiche Hilfsorganisationen in Rheinland-Pfalz im Ahrtal zum Helfen der vom Hochwasserbetroffenen Bevölkerung im Einsatz. Hier ein Überblick über die Rettungskräfte-Hilfskräfte aus dem Landkreis Lörrach/THW Müllheim. Vom DRK Schopfheim waren 25 Helfer*innen im Ahrtal im Einsatz. Zwei Notfall KTWs mit je zwei Rettungssanitätern halfen bei Evakuierungen von Altenheimen und Unterstützung des Regelrettungsdienstes. Mit einem Fahrzeug waren sechs Helfer*innen des Krieseninterventionsteam (PSNV in Betreuungsstellen, Unterstützung der Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten, PSNV-Angebot an Verpflegungsstelle für Bevölkerung eingesetzt).15 Helfer*innen waren über die ganze Zeit an der Verpflegungsstelle 10.000 (als Köche, Spülkräfte, Fahrer zum Essenstransport eingesetzt). Von der Bergwacht Schwarzwald wurden insgesamt 7 Kontingente für jeweils 3 Einsatztage in der Zeit vom 18. Juli bis 8. August angefordert: Je Kontingent waren immer 12 Personen im Einsatz mit drei Einsatzfahrzeugen vom Typ Amarok, mit jeweils 3 Transportanhängern beladen mit einem ATV Typ Can-Am Qutlander Max 1000 und drei großen Suchdrohnen. Im Auftrag der Gesamteinsatzleitung ( S2-Lage) wurden einzelne Einsatzabschnitte erkundet und ausführliche Lagemeldungen an den Stab in der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und zivile Verteidigung(BABZ) gesendet. Der Zugtrupp Fachzug Logistik des THW Ortsverband Schopfheim wurde am 17. Juli gegen 17:30 Uhr alarmiert- Also 48 Stunden nach Schadensereignis. Bereits um 18:30 Uhr fuhren zwei Zugführer (mit Sonderausbildung Logistik) und drei Führungshilfen mit dem MTZ-TZ und dem PKW log-Fü ins Einsatzgebiet. Im Einsatzauftrag stand erstmal keine konkrete Aufgabe, angekommen im Bereitstellungsraum Nürburgring sind die Kräfte um ca.: 23:30 Uhr. Dort erhielten sie von der Führungsstelle Logistikstützpunkt, die Aufgabe den Verbrauchsgüterstützpunkt für den Bereitstellungsraum und die dort untergebrachten Einheiten (Bereitschaftszüge von Feuerwehr, DRK und THW) einzurichten und anschließend zu betreiben. Da es zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass dies mindestens 2500 Einsatzkräfte umfassen würde, wurde neben der Fachgruppe (Logistik und Materialerhaltung) des THW Schopfheim auch noch dieselben Einheiten aus Celle und Springe zu Unterstützung nachalarmiert. Für den THW Schopfheim wurde am 18. Juli gegen 00:30 Uhr Vollalarm ausgelöst und alle verfügbaren Kräfte machten die Fahrzeuge für die nachrückenden 19 Helfer*innen abmarschfertig. Gegen 2:00 Uhr rückten der LKW-Kipper Ladekran mit der Wechselbrücke Werkstatt Logistik, der Mannschaftstransportwagen Typ 5 (Sprinter mit Gefahrgutausrüstung) und der MTW-OV nach. Welche neben der gesamten Werkstattausstattung, auch die Ausrüstung zur Kraftstoffversorgung und Lagerung von Verbrauchsgütern und Gefahrstoffen mitführten. Als die Einheit Logistik MW als erste gegen 9:00 Uhr am Morgen am Nürnburgring eintraf, wurde sofort damit begonnen, Hilfsgüter (insbesondere Trinkwasser, Lebensmittel und Grundhygieneartikel) zu verladen und an lokale Hilfszenten zur Übergabe an die Bevölkerung zu verteilen. Der Rest der Mannschaft baute den Verbrauchsgüterstutzpunkt, später unterstützt durch die Einheiten aus Celle und Springe auf. Im Laufe der nächsten sechs Tage bestand die Aufgabe in der Versorgung der Einsatzkräfte im BR und den Einsatzabschnitten. Hier einige Beispiele: Der THW Ortsverband hatte über 200 Zelte, 2000 Feldbetten, Zeltbeleuchtung, Heizungen aus Zentrallagern des THWs bekommen und diese an die Aufbaumannschaften verteilt. ES wurden 10.000 Kanister Benzin gefüllt, wovon täglich ca. 1000 an die Luftbrücke der Bundeswehr übergeben wurden, neben dem Kraftstoff erhielt die Luftbrücke vom Ortsverband auch Trinkwasser in Flaschen, sowie nach Vorgaben gepackte Hilfspaletten für die nur aus der Luft erreichbaren Dörfer. Mit den LKWs des Ortsverbandes und weiteren Transport-LKWs wurden Hilfsgüter im gesamten Ahrtal verteilt, hauptsächlich ging es auch hier um Trinkwasser und Kraftstoffe (Beispielsweise für Notstromaggregate von Krankenhäusern und Arztpraxen in denen kleine Sanitätsstationen eingerichtet worden waren. Aber auch alle sonstigen Verbrauchsgüter wie Bauholz, Chemikalien für die Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Decken für Feldbetten, Hockerkocher und Gasflaschen, Ersatzteile und vieles mehr. Am Samstag, den 24. Juli hatte der OV die Aufgabe an den Fachzug Logistik aus Göppingen übergeben und sich nach einer anstrengenden Woche erstmal, in einen gemeinsamen Marschverband mit der Feuerwehr Weil am Rhein und der Feuerwehr Schopfheim, zurück in den OV nach Schopfheim gefahren. Dort ging es dann darum die Schäden an der Ausrüstung zu reparieren (z.B. Reifen mussten auf Grund der Metallsplitter im Schlamm geflickt oder ersetzt werden). An diesem Samstag wurde der Feldkoch des OV in die Versorgungsstelle Verpflegung alarmiert und durch den OV Lörrach an den Nürnburgring gefahren, da der OV Schopfheim zu dieser Zeit noch auf der Rückfahrt war. Der Koch unterstützte für eine Woche die Küche, welche zu diesem Zeitpunkt 5000 Einsatzkräfte versorgte, mit seiner Erfahrung und Fachwissen aus vergangenen Schadenslagen. Aber auch er war von 5000 Portionen Rührei am Morgen beeindruckt. Der zweite Einsatzbefehl erhielt der OV Schopfheim für den Zugtrupp Logistik und die Fachgruppe Logistik Materialwirtschaft am 3. August. Auch hier rückten wieder 11 Helfer*innen aus Schopfheim und 1 Helfer aus Rheinfelden an den Nürnburgring aus. Auch wieder mit den Fahrzeugen MTZ-TZ, MTW-OV, PKW Lo-Fü, MLW 5 und MLW 4 mit Wechselbrücke Verbrauchsgüter. Dieses Mal bestand der Einsatzauftrag darin, dass Verbrausgüterlager auf dem Parkplatz D1 zu übernehmen und mit dem vom OV Schopfheim beim ersten Mal errichteten Verbrauchsgüterlager in der Boxengasse zusammenzuführen. Die Staplerfahrer haben in diesem Lager jeden Tag mehr als 40 LKWs beladen-und entladen, dort wurden die gespendeten und beschafften Hilfsgüter auch angenommen und in einem der vier Großzelte oder auf dem Freigelände zwischengelagert. Diese wurden dann von einem Transportverband aus Bayern ins Ahrtal verteilt. Um die Dimensionen einmal zu verdeutlichen, der OV Schopfheim hat in einer Woche 300.000 Liter Desinfektionsmittel, 400 DIXI Toiletten und über 200 Paletten Trinkwasser in Flaschen umgeschlagen. Dieser Einsatzauftrag wurde dann nochmals um eine Woche bis zum 15. August verlängert. Der THW OV Schopfheim war vom 17. Juli bis 15. August insgesamt 21 Tage mit 28 unterschiedlichen Helfern*innen insgesamt 6500 Stunden am Bereitstellungsraum Nürnburgring und im Ahrtal im Einsatz. Die sechs Fahrzeuge haben mehr als 15.000 km zurückgelegt, dazu kommen noch die unzählige in der Vor-und Nachbearbeitung der drei Einsatzaufträge. Vom THW OV Lörrach waren in der Zeit vom 15.Juli bis 20. Juli eine Helferin als psychosoziale Fachkraft im Einsatznachsorgeteam, eingesetzt im Großraum Koblenz und im Bereitstellungsraum Nürburgring. Vom 6. August bis 10. August ein Helfer als Sachgebietsleiter und ein Helfer im Leitungs-und Koordinierungsstab des THW. Vom 8. August bis 22. August ein Helfer als Experte im Fachidentifikationsteam (dieses Team erkundigte das Katastrophengebiet und anhand der Erkundungsergebnisse wurden Einzelaufträge verfasst. Vom 10. August bis 13. August vier Helfer mit LKW Ladebordwand zur Unterstützung beim Umzug des Bereitstellungsraumes. Und vom 19. August bis 25. August eine Helferin als psychosoziale Fachkraft im Einsatznachsorgeteam im Bereitstellungsraum Nürnburgring eingesetzt. Vom OV Rheinfelden machten zwei Helfer eine Transportfahrt am 20. Juli zum Bereitstellungsraum am Nürnburgring und brachten einige Teile benötigtes Material hin. In der Zeit vom 2. August bis 15.August unterstützte ein Helfer des OV Rheinfelden des OV Schopfheim bei Logistikaufgaben rund um den Auf und Abbau der Bereitstellungsräume. Der THW Ortsverband Müllheim/Baden war mit seinen Brückenbauspeziallisten vor Ort und baute zusammen mit anderen THWs Behelfsbrücken auf. So wurde z.B. eine zweispurige Behelfsbrücke über die Ahrgebaut mit einer Länge von ca. 52 Metern und einem Gewicht von 150 Tonnen sowie pro Fahrbahn eine Nutzlast von 30 Tonnen. Dieses war bis heute die größte Brücke die vom THW jemals erbaut wurde und ist am 31. Juli eröffnet worden. Am Bau dieser Brücke waren 80 Einsatzkräfte (darunter 40 THW-Expertinnen und Experten der Fachgruppe Brückenbau ( FGr BrB) tätig welche diese Brücke in nur sieben Tagen aufbauten. Natürlich wurden bis heute noch weitere aber kleinere Brücken aufgebaut durch das THW. Von der Feuerwehr Schopfheim machten sich am 21. Juli 19 Hilfskräfte mit MTW, GW-L2, RW und KDOW zusammen mit 6 Hilfskräften der Feuerwehr Weil am Rhein mit LF-Katschutz auf den Weg nach Rheinland-Pfalz und blieben bis zum 24. Juli. Als Zugführer bei der Feuerwehr war Schopfheims Gesamtkommandant Steffen Hofmann und seitens des THW Schopfheim Steffen Puls der Leiter des Fachzuges Logistik tätig.