Ein Bericht von Karl-Heinz Rümmele/ Marco Frey/Volker Münch
Über 200 Rettungskräfte waren zu einem Großbrand in der WG Schliengen- Müllheim am Dienstag, den 17. September 2023 in der Zeit ab 1:36 Uhr gerufen worden. Alarmstichwort war Gebäudebrand B3 für Schliengen dem kurz darauf der Vollalarm für die Gesamtfeuerwehr Schliengen folgte. Der Einsatzort war das Hauptgebäude der WG. Anwohner der WG hatten den Brand bemerkt als schon Flammen aus dem Dachstuhl des nördlichen Teils vom Gebäude schlugen, in dem unter anderem das große Flaschenlager untergebracht ist. Sogar Explosionen waren zu hören. Für Schliengens Gesamtkommandant Marco Frey war schon bei der Anfahrt klar, dass er hier weitere Wehren zur Unterstützung anfordern muss. Nach dem der Alarm für die Gesamtfeuerwehr Schliengen ausgelöst worden war wurden nach und nach die Feuerwehren aus: Bad-Bellingen, Müllheim, Kandern, Weil am Rhein, Lörrach, Efringen-Kirchen, Neuenburg, Badenweiler und Heitersheim alarmiert. Mit vor Ort war auch das THW Müllheim und Lörrach, das DRK Schliengen sowie weitere Einsatzkräfte des DRK, Bürgermeister Christian Renkert, Mitarbeiter des Bauhofes Schliengen, die Polizei. Kreisbrandmeister Uwe Häubner sowie Stellvertreter, Claus Werner und der Energieversorger. Auf dem Gebäude befand sich eine große Photovoltaikanlage. Die Konstruktion des Daches war mit in Sandwichbauweise mit Dämmplatten gebaut und mit einem Stahldach überdeckt. Dieses war für die Feuerwehrleute sehr schwer, den unter der Dachhaut ausbreitenden Flammen Herr zu werden. Teilweise brachen immer wieder Dachflächen auf, aus denen meterhohe Flammen schlugen, begleitet von dicken Rauchschwaden. Diese konnten aber rasch gelöst werden. Über die Warn-App Nina und auch dem Radio wurden die Bürger aufgerufen Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch bei Bedarf ihre Nachbarn zu warnen. Leider gab es auch teilweise Probleme mit der App im Bereich Auggen und Müllheim wie vereinzelt Bürger berichteten. Der Brand wurde auch mittels von einer Drohne aus der Luft überwacht und man konnte die Brandnester erkennen und Anweisungen an die Einsatzkräfte geben. Nach fünf Uhr morgens war das Feuer unter Kontrolle, sodass sich die Einsatzkräfte auf die Nachlöscharbeiten konzentrieren konnten. Hier leistete wiederum die Drohne sehr gute Dienste. Problematisch bei einer solchen Großschadensanlage war die Wasserversorgung. Um den Großbrand beherrschen zu können, brauchte man enorm viel Löschwasser. Darum wurden von den alarmierten Feuerwehren zahlreiche Tanklöschfahrzeuge angefordert welche zu den weit entfernten Hydranten geschickt wurden um Löschwasser an die Einsatzstelle zu transportieren. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der Hohlebach als weitere Löschwasserquelle genutzt. Die zwei Bewohner in den Räumen der Winzergenossenschaft blieben unverletzt. Nach und nach konnten die beteiligten Rettungskräfte wieder abrücken und am späten Nachmittag war noch ein Löschfahrzeug mit Besatzung aus Schliengen vor Ort um noch nach weiteren Glutnestern zu suchen. Das Fazit von Einsatzleiter Marco Frey : Es war ein sehr gutes Zusammenspiel aller Abteilungen und den dazu gezogenen Nachbarwehren. Durch die Erhöhung auf B4 kamen nach LKR AAO der GW Atemschutz, die Drohne sowie der 2.LZ sehr Zeitnah an die E-Stelle, was Gold wert war. Die Drohne mit Livebildern und WBK war immens wichtig und hilfreich. In der Zeitung stand das es teilweise Probleme mit der Wasserversorgung gab. Das stimmt nur insofern, dass das im Industriegebiet Wassernetz nicht für 3 Wenderohre und 2-3 B –Rohre gleichzeitig ausgelegt ist. Also ja, teils gab es zu wenig Wasser, aber nur, weil wir einen so hohen Wasserverbrauch hatten. Entgegen dem Einsatz im OE war die PV-Anlage hier nicht riesig störend, da es ein Blechdach war, in das wir so oder so Löcher machen mussten, die PV war schnell weg und das Eindringen ins Dach an sich hat eben Zeit gekostet. Über 35 B-Schläuche und 20 C-Schläuche wurden durch umliegende Scherben zerstört. 45. Feuerwehrfahrzeuge und 200 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz. Ebenfalls Kräfte des THW, des DRK, der Gemeinde etc. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr Schliengen dauerten über eine Woche. Der Sachschaden beläuft sich in der Höhe zwischen 10 und 20 Millionen Euro.