Museumsdepot musste Evakuiert werden

Ein Bericht von Karl-Heinz Rümmele/ Thomas Göttle /Fotos: Bernhard Konrad

Am Dienstag, den 15. November 2022 gegen 14:37 Uhr wurde durch die Leitung des Museums der Stadt Lörrach, ein Notruf mit dem Stichwort „Gefahrgut-Austritt von Quecksilber“ im bisherigen Museumsdepot in Lörrach-Tumringen (Gabagebäude) abgesetzt. Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, wie viel des Quecksilbers ausgetreten war bzw. wie sich die Lage darstellte, wurde als Erstmaßnahme der Einsatzleiter vom Dienst der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lörrach zur Einsatzstelle alarmiert. Beim Eintreffen von Feuerwehrkommandant Manuel Müller ( er war an diesem Tage Einsatzleiter vom Dienst) an der Einsatzstelle, klagten bereits 4 Mitarbeiter des Museumsdepots über gesundheitliche Beschwerden bzw. Reizungen. Bei Verpackungsmaßnahmen zur Verlagerung der Museumsgegenstände aus den bisherigen Räumlichkeiten ins neue Museumsdepot nach Lörrach-Brombach, kam es zum Austritt des Quecksilbers aus einem bis dahin nicht nachvollziehendem Gegenstand. Nach einem Telefonat mit dem Fachberater Chemie des Landkreises Lörrach und der sich hieraus ergebenden Lage, wurde ein Löschzug und die Sondereinheit Gefahrgut der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lörrach (GW-G, GW-Mess, Dekon-P) alarmiert. Auch der Fachberater Chemie des Landkreises, kam zur Beratung der Einsatzleitung zur Einsatzstelle nach Tumringen. Da nicht auszuschließen war, dass durch den Transport der Gegenstände des Museumsdepots ins neue Lager nach Lörrach-Brombach, eine Verschleppung stattgefunden hat, wurde eine zweite Einsatzstelle „Museumsdepot Lörrach-Brombach“) eingerichtet. Kommandantenstellvertreter Thomas Göttle fuhr zusammen mit einer Streife der Polizei und einem Rettungswagen des DRK die Einsatzstelle an. Parallel erfolgte die Alarmierung der Abteilung Brombach, um entsprechende Kräfte kurzfristig an dieser zweiten Einsatzstelle in Bereitschaft zu haben. Eine Erkundung vor Ort ergab jedoch, dass keine Verschleppung stattgefunden hat. Die alarmierten Kräfte der Abteilung Brombach blieben jedoch, zur Abdeckung des Grundschutzes für das Stadtgebiet, im Gerätehaus in Bereitschaft. An der Einsatzstelle in Lörrach-Tumringen erfolgte zu dieser Zeit, durch den ersten Trupp unter CSA, die Erkundung im Gebäude. Parallel wurde der Dekon-Platz aufgebaut und weitere Trupps in Bereitstellung versetzt. Die betreffenden Mitarbeiter wurden durch den Rettungsdienst betreut und nach einer Behandlung vor Ort in die Eigenverantwortung entlassen. In mehreren Lagebesprechungen wurde das weitere Vorgehen mit den Vertretern von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Fachberater Chemie und dem Vertreter des Landratsamtes abgestimmt. Auch der Stellvertretende Kreisbrandmeister war vor Ort. Zur Dokumentation der Einsatzlage, wurde der ELW-2 mit der Sondereinheit luK aufgeboten. Die Einsatzleitung oblag nach Feuerwehrgesetz Baden-Württemberg dem Feuerwehrkommandanten. Die im Gebäude vorgefundenen Quecksilberkügelchen wurden mittels Neutralisator gebunden und im Anschluss aufgenommen und in einem luftdichten Behälter verpackt. Regelmäßige Messungen der Räumlichkeiten unterstützen die Beurteilung der Einsatzlage. Nach der Aufnahme des Stoffes, weiterer Messungen und dem Belüften der Räumlichkeiten wurde das Gebäude an den Betreiber / Mieter, zur weiteren Reinigung der Räume übergeben. Gegen 20:00 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Im Einsatz waren rund 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, Polizei, Fachberater, Vertreter der Behörden und 12 Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lörrach.